Gehört Kapitalismus an den Herd?
Was haben Feminist*innen am Kapitalismus zu bemängeln? Diese – zuerst ungewöhnlich anmutende – Frage haben uns gestern Charly und Anja vom trouble every day collective beantwortet. Tatsächlich ist Feministische Ökonomie eine bekannte Strömung der alternativen Ökonomie: Sie kritisiert die Teilung von Arbeit in einen öffentlichen, entlohnten Bereich und in einen privaten, nicht entlohnten Bereich, der vor allem von Frauen übernommen wird. Diese Arbeiten umfassen vor allem Haushalts- und Pflegetätigkeiten. Auch heute bleiben diese Tätigkeiten nicht oder schlecht bezahlt.
Feministische Ökonomie macht darauf aufmerksam und befasst sich mit der Frage, ob auch diese Bereiche in Zukunft kapitalistisch organisiert werden sollen oder ob es für Gleichberechtigung auch ein ganz anderes Wirtschaftsmodell braucht? Unsere Referentinnen gaben uns eine Einführung in die Problematik, die aktuelle Diskussion und hatten viele Beispiele für Kämpfe in diesen Bereichen. Für uns war dieser spannende Abend mit rund 65 Gästen und einer langen informellen Diskussion ein gelungener Abschluss unserer Vortragsreihe „Was wäre wenn? Ökonomie – Kritik – Alternativen“. Jetzt freuen wir uns auf eine kreative Sommerpause, um im Herbst mit vielen neuen Ideen (und vielleicht einer neuen Vortragsreihe) wiederzukommen.